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Eine Walnuss kunstgerecht zu zerlegen ist eine Wissenschaft für sich. Hier muss noch kräftig nachgearbeitet werden.

Die Walnuss wird in Kalifornien industriemäßig angebaut. Das Bild zeigt unreife Früchte am Baum. (Bildnachweis: California Walnut Commission)

Abb.: Unreife Walnüsse

Nüsse

Teil 1 von Andrea Himmelstoß

Wundersam, märchenhaft, verschlossen, goldglänzend, nicht zuletzt gesund - und vor allem einfach nur lecker: Nüsse haben viele Qualitäten und sind besonders in der Weihnachtszeit in wohl jedem Haus zu finden.

In der Winterzeit, wenn die Familien wieder näher zusammenrücken, wenn vielleicht sogar das ein oder andere Märchen gelesen wird, dann gehören Nüsse unbedingt dazu. Nüsse? Nun ja, nicht jede Nuss trägt ihren Namen zu Recht. Haselnuss und Macadamianuss sind Nüsse im botanischen Sinn. Auch Maroni reihen sich hier ein. Cashewnüsse aber, Mandeln, Pistazien, Para- und Pekanüsse sind Steinfrüchte. Bei Erdnüssen haben wir es sogar mit Hülsenfrüchten zu tun, also mit Verwandten von Linsen und Erbsen. Unser Einkaufstipp: Die Nüsse vor dem Kauf schütteln. Klappert es, dann sind die Nüsse innen ausgetrocknet, also alt. Man sollte sie besser nicht kaufen.

Fruchtbarkeit, Lebenskraft

Ganz gleich, zu welcher Pflanzengattung sie zählen, Nüsse haben in vielen Kulturen einen hohen Symbolgehalt. Schon in der Antike galt die Walnuss als Fruchtbarkeitsymbol und Glücksbringer. Der Polterabend sah daher auch ein wenig anders aus: Im Hochzeitszimmer wurden Walnüsse auf den Fußboden geworfen, kein Geschirr. In den Ritualen der Kelten spielte die Haselnuss eine große Rolle. Sie galt auch hier als Symbol der Fruchtbarkeit, stand aber ebenso für die Lebenskraft.

Im Mittelalter hatte die Haselnuss dann aber keinen allzu guten Ruf mehr. Der Teufel solle sich mit Hexen hinter Haselsträuchern verlustieren, mutmaßte man. Kein Wunder also, dass sogar Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert die Haselnuss als Sinnbild der Wollust geißelte, die kaum heilende Wirkung habe.

Die Walnuss wird auch als Christus-Symbol angesehen. Aus dieser Perspektive steht die bittere Hülle für die bittere Passion Christi und die Schale für das Holz des Kreuzes. Der Kern aber symbolisiert die göttliche Natur Christi.

Weisheit, Zukunft, Märchen

"Gott schenkt die Nüsse, aber er knackt sie nicht." So lautet ein Sprichwort, das auf die Geheimnisse des Lebens anspielt, die jeder selbst entdecken muss. Denn wer an den Kern einer Sache kommen will, muss daran arbeiten und die sprichwörtliche Nuss selbst knacken. Und weil das nicht immer so einfach ist, wurde die Nuss auch zum Symbol der Geduld.

In Märchen spielen Nüsse immer wieder eine wichtige Rolle. So sind es drei Nüsse, mit deren Hilfe im Grimmschen Märchen "Die beiden Königskinder" die Königstochter schließlich doch ihren Prinzen erobert. Wunderschöne Kleider sind in ihnen versteckt, in der dritten natürlich das Hochzeitskleid. Wie sollte es anders sein?

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