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Abb.: Keks statt Zigarette

Kekse statt Zigaretten?
Rauchen aufgeben und Gewichtszunahme
Das muss nicht sein!

Nikotin wirkt auch Appetit zügelnd. Außerdem beeinflusst Rauchen den Insulinstoffwechsel, so dass Raucher etwa 200 Kalorien pro Tag mehr essen können, ohne zuzunehmen. Deshalb fürchten viele Raucher, einige Kilos zuzulegen, wenn sie das Rauchen aufgeben.

Mit kleinen Tricks kann man sich vor der Gewichtszunahme schützen:

Die letzte Schachtel

Mit dem Rauchen aufhören -
Die letzte Zigarette ... Raucherentwöhnung

von Andrea Himmelstoß

Die letzte Zigarette

Es reicht! Beim Treppensteigen bleibt die Luft weg, die Durchblutung ist auch nicht die beste und in der Wohnung riecht es nach abgestandenem Qualm? Immer mehr Raucher wollen das Rauchen aufgeben. Nicht nur aus gesundheitlichen Gründen, sondern auch, weil Raucher sich gesellschaftlich zunehmend isoliert fühlen und weil die Glimmstengel ziemlich teuer geworden sind. Doch die Angst vor gesundheitlichen Risiken ist das stärkste Motiv.

Und das Risiko ist nicht von der Hand zu weisen. Der Tabakkonsum kann schwerwiegende Folgen haben:

Weitere Risiken sind:

Warum machen Zigaretten süchtig?

Das Nikotin ist es, was Raucher immer wieder zu Zigarette, Zigarre, Zigarillo oder Pfeife greifen lässt. Gebunden an die Teerbestandteile wird das Nikotin über den Rauch in die Lunge transportiert und dort in den Blutkreislauf aufgenommen. Im Gegensatz zu vielen anderen Giften kann Nikotin die Blut-Hirn-Schranke überwinden. So kann es im Gehirn die Aktivität von Nervenzellen beeinflussen.

Wird Nikotin konsumiert, werden Dopamin, Serotonin und Endorphine ausgeschüttet, was erklärt, dass der Nikotinkonsum tatsächlich Aufmerksamkeits-, Gedächtnis- und Lernleistungen steigern kann. Allerdings nur kurzfristig. Wie Essen, Trinken und Sexualität wirkt das Rauchen obendrein wie eine kleine Belohnung, weil es im Gehirn ein besonderes Nervenzentrum stimuliert, das so genannte Belohnungszentrum. In Kombinationen mit der Berührung empfindlicher oraler Zonen wundert es also nicht, dass das Rauchen als angenehm empfunden wird.

Neben dem Nikotin enthalten Zigaretten eine ganze Reihe von Inhaltsstoffen. Bis zu 4.000 chemische Verbindungen kann eine Zigarette außer Teer beinhalten. Dazu zählen Blei, Cadmium, Benzol und Blausäure. Menthol, und zwar in so geringen Dosen, dass der Raucher es nicht wahrnimmt, ist dafür verantwortlich, dass der Rauch milder ist. Zudem erhöht Menthol die Frequenz des Atmens. Der Rauch wird tiefer eingeatmet und der Körper kann das Nikotin leichter aufnehmen.

Der Weg zum Nichtraucher

Von heut' auf morgen - oder lieber nach und nach? Nicht jeder Raucher kann oder will die letzte Zigarette ausdrücken und danach nie wieder rauchen. Manchen Rauchern fällt die Entwöhnung leichter, wenn es Ihnen gelingt, den Tabakkonsum immer weiter zu senken - um schließlich ganz aufzuhören. Andere hören von jetzt auf gleich auf. Doch das ist nicht einfach und viele Raucher kommen nach anfänglichen Erfolgen bald wieder auf dieselbe tägliche Zigaretten-Dosis wie zum Start Ihres Vorhabens.

Ein grundsätzliches Problem ist die Veränderung der Nervenzellen durch das Rauchen. Die Zellen nehmen das Nikotin über Rezeptoren auf. Weil aber Raucher den Nervenzellen viel Nikotin zuführen, nimmt die Anzahl der für das Nikotin zuständigen Rezeptoren zu, damit das Nikotin von den Zellen zügig aufgenommen werden kann. Bleibt das gewohnte Nikotin aus, verlangen die vielen Rezeptoren dennoch weiter nach Nikotin. Es dauert Monate, bis die Anzahl der Rezeptoren wieder auf das normale Maß reduziert wird. Und genau hieraus resultiert die psychische Abhängigkeit von Nikotin.

Bei der Raucherentwöhnung steht somit die Bekämpfung dieser psychischen Abhängigkeit im Vordergrund. Daraus resultierend können Entzugsymptome wie Unruhe, Gereiztheit, depressive Verstimmung und, in besonders schweren, aber glücklicherweise seltenen Fällen, sogar Tremor oder Herz-Kreislaufprobleme auftreten. Doch diese sind meist nicht so drastisch wie beim Alkoholentzug. Das bietet Rauchern eine große Chance: Anders als Alkoholkranke können sie die Entwöhnung meist ohne medizinische Hilfe bewältigen.

Hinzu kommt die verhaltensbedingte Abhängigkeit. Nach dem Essen, in Gesellschaft oder in Stress-Situationen greifen Raucher zielsicher zur Zigarette. Meist sind es richtige Rituale, von denen sich Raucher während Ihrer Entwöhnungsphase trennen müssen. Die letzte Zigarette vor dem zu Bett Gehen ist für viele Raucher genau so wichtig wie die erste Zigarette nach dem Frühstück.

Mit dem Rauchen aufhören, das klappt daher am besten, wenn die Zigaretten-Rituale, die zu so angenehmen Belohnungen führen, durch andere Rituale ersetzt werden. Durch sportliche Aktivitäten, durch Wellness-Pausen in der Badewanne, durch bewusstes Zusammensein mit Freunden und Familie oder interessante Aktivitäten, ein neues Hobby etwa. Optimal ist es, wenn die erste Phase durch einen Raucher-Entwöhnungskurs unterstützt wird.

Schützenhilfe aus der Apotheke

Wer sich das Rauchen abgewöhnen will, hat somit an zwei Fronten zu kämpfen. Und das macht es so schwer, auf das Rauchen zu verzichten. Denn wer erfolgreich seine Rituale ändert, bleibt dennoch eine ganze Weile den Entzugserscheinungen ausgesetzt. Hier helfen Präparate, die das Nikotin des Tabaks ersetzen. Zum Beispiel Nikotinpflaster und Nikotinkaugummis. Sie sorgen dafür, dass dem Körper Nikotin in kleinen Dosen zugeführt wird, ohne dass die anderen schädlichen Nebenwirkungen des Tabakrauchs weiter in Kauf genommen werden müssen.

Gerade in den ersten vier bis sechs Wochen der Nikotin-Entwöhnung können so die Entzugserscheinungen gemildert werden. Die Dosis wird langsam reduziert, so lange, bis der Raucher ohne Nikotin auskommt. Ein Nikotinpflaster, am Morgen aufgeklebt, wirkt bis zum Abend. Die Stärke der Nikotinpflaster sollte im Verlauf der Entwöhnung gesenkt werden. Ergänzend kann ein Nikotinkaugummi über den schlimmsten Schmachter hinweghelfen.

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